Auf Augenhöhe zwischen Arbeitgeber und -nehmer

Gesucht, gefunden!

In einem Jahr, in dem alle Netzwerkveranstaltungen online stattgefunden haben, nutzte Niklas Grossmann in einem Zoom Breakout Room die Gelegenheit, um mehr über das Unternehmen OBJENTIS zu erfahren. Bei dieser Begegnung allein blieb es nicht. Im folgenden Interview erzählen der Berufseinsteiger und Senior Consultant Sabine Stortenbeek, wie sie sich über das High Potential Programm "NaturTalente" gesucht und gefunden haben.

Wann und wie sind Sie aufeinander aufmerksam geworden?

Niklas Grossmann: 2021 wurde ich von der Universität Wien für das High Potential Programm "NaturTalente“ nominiert. Das Programm hat insgesamt 25 Studierende aus den Studiengängen (Wirtschafts-)Informatik, Mathematik, Physik, BWL & IBWL gefördert und den Kontakt zu Partnerfirmen aufgebaut. Neben Accenture und Raiffeisenbank International, hatte uns auch die OBJENTIS GmbH zu einem Unternehmensbesuch eingeladen. Dabei hat mir besonders die Kombination von komplexen IT-Projekten im Machine Learning Bereich mit einem extrem angenehm wirkenden Arbeitsklima imponiert.

Sabine Stortenbeek: Im Mai 2021 hat OBJENTIS zum ersten Mal beim NaturTalente Programm der Uni Wien teilgenommen. Einer der Teilnehmer war Niklas, den ich im Break-Out Room kennenlernen durfte.

Wie haben Sie das NaturTalente Programm empfunden?

Sabine Stortenbeek: Es war ein spannendes Format - natürlich braucht es einiges an Vorbereitungszeit, aber ich hatte den Eindruck, dass es allen, die von unserer Seite daran teilgenommen haben, viel Spaß gemacht hat. Und es bietet die Möglichkeit, dass man sich gegenseitig ohne Druck und Aufregung, wie das bei klassischen Bewerbungsgesprächen doch immer wieder der Fall ist, kennenlernt. Auch das Feedback von Seiten der Studierenden war sehr positiv und insbesondere die Möglichkeit, mit unserem Geschäftsführer in einem Break-out Room zu sprechen und Ideen einzubringen, kam gut an.

Welchen Job haben Sie? Können Sie uns Ihre Tätigkeit kurz beschreiben?

Niklas Grossmann:  Nachdem ich mich initiativ bei OBJENTIS beworben habe, wurde ich als Software Engineer im KI-Team angestellt. Meine Hauptaufgabe ist die semi-autonome (Weiter-)Entwicklung einer OCR (Optical character recognition) Software. Das heißt, ich optimiere eine von uns angelernte künstliche Intelligenz, sodass sie Texte in Bildern noch effizienter und genauer erkennt bzw. ausliest.

Sabine Stortenbeek: Darauf kann ich nur antworten: Generalistin. Zum einen bin ich in Kundenprojekten im Bereich Software Test tätig, zum anderen unterstütze ich meinen Kollegen im Bereich HR – und nebenbei kümmere ich mich noch um ein paar Marketing Themen.

Wie beeinflusst Ihre Arbeit das tägliche Leben? Wo sehen Sie Ihre Wirkung in die Gesellschaft?

Niklas Grossmann: Mithilfe des beschriebenen OCR Machine Learning Projekts bietet OBJENTIS ein Produkt an, welches anderen Firmen ermöglicht Testfälle ohne IT-Kenntnisse zu automatisieren. Die dabei eingesparten Ressourcen haben zwar keinen direkten Einfluss auf die Gesellschaft, dennoch bin ich davon überzeugt, dass die Weiterentwicklung von künstlichen Intelligenzen einen positiven Einfluss auf die zukünftige Gesellschaft haben wird.

Sabine Stortenbeek: Fast jedes Unternehmen benötigt Software für seine Geschäftsprozesse. Bei der Einführung neuer Software oder bei Upgrades auf neuere Versionen braucht es zur Qualitätssicherung den Test. Meine Kolleg*innen und ich helfen unseren Kund*innen diese oft unterschätzte Phase gut über die Bühne zu bringen, damit sie möglichst schnell und fehlerfrei mit der neuen Software produktiv arbeiten können.

Was hat Sie im Jobinterview überzeugt?

Niklas GrossmannDie Tatsache, dass sich der CEO, der Head of Development und der Head of Human Resources mehr als doppelt so viel Zeit für das Interview genommen haben, wie ursprünglich vereinbart war, hat mir gezeigt, dass ein großes Interesse an mir seitens der Firma besteht. Außerdem habe ich den gegenseitigen Umgang stets professionell, aber dennoch auf Augenhöhe empfunden. Diese Faktoren in Verbindung mit den im Interview vorgestellten Einsatzbereichen in spannenden IT-Projekten hat mich davon überzeugt, bei OBJENTIS arbeiten zu wollen.

Welches Rüstzeug hat Ihnen die Universität Wien mit auf den Weg gegeben?

Niklas Grossmann: Mein Masterstudium in Informatik an der Universität Wien hat mich vor allem gelehrt, mich selbstständig und effizient in neue Themen einzuarbeiten und zeitgleich dokumentieren zu können. Durch die Nominierung als „Naturtalent“ bekam ich von der Universität Wien auch die Möglichkeit an Kompetenz- und Bewerbungstrainings teilzunehmen und dabei meine Softskills zu verbessern.

Vom Hörsaal rein in die Praxis: Was ist anders?

Niklas Grossmann: Für mich gibt es neben der Tatsache, dass die Arbeit deutlich praxisbezogener ist, zwei Hauptunterschiede: Motivation und Kommunikation.

In der Universität musste man sich oft selbst motivieren, ein Projekt zum Erfolg zu verleiten oder eine gute Note zu schreiben. Im Gegensatz dazu motivieren herausragende Leistungen in der Arbeit extrinsisch nachhaltiger, da man sich Respekt und Ansehen unter Kolleg*innen erarbeitet, der nicht nach Ende des Semesters oder Projektes verfliegt.

Ein Weiterer Unterschied ist Kommunikation. In einem Arbeitsprojekt gibt es deutlich mehr beeinflussende Parteien, deren Meinungen, Richtlinien und Wünsche berücksichtigt werden müssen. Um dennoch ressourcenschonend zu arbeiten, ist eine klare und zielführende Kommunikation essenziell.

Und abschließend ein Blick zurück: Was hat sich in der Berufswelt getan, seit Sie Einsteiger*in waren?

Sabine Stortenbeek: Um ehrlich zu sein, tue ich mir etwas schwer, hierauf zu antworten. Seit meinem Uniabschluss war ich in verschiedenen Ländern und auch in sehr unterschiedlichen Arten von Unternehmen tätig, das ist schwer miteinander zu vergleichen. Das Einzige, was mir einfällt, ist das Active Sourcing: Dass sich Unternehmen bei potentiellen Mitarbeiter*innen bewerben statt umgekehrt, das hat es früher nicht gegeben. Dass man sich inzwischen mehr auf Augenhöhe begegnet, ist aus meiner Sicht eine erfreuliche Entwicklung.


Steckbrief:



Niklas Grossmann hat 2019 das Bachelorstudium Medieninformatik an der Universität Ulm mit der Spezialisierung "Security in IT systems und usability engineering" abgeschlossen und hat daraufhin das Masterstudium Informatik an der Universität Wien begonnen. 

 



Sabine Stortenbeek ist seit 2019 bei der OBJENTIS Software Integration GmbH als Senior Consultant tätig. Sie hat Japanologie, Wirtschaftswissenschaften und Psychologie studiert und danach für längere Zeit in Asien sowie Osteuropa als SAP Consultant gearbeitet.



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