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So hebst du dich von anderen ab, ohne an Authentizität zu verlieren

In deinem Fachgebiet gibt es jedes Jahr an die hundert Absolvent*innen, deine Noten sind eher durchschnittlich und auch im Klavierunterricht stellte sich schnell heraus: Du bist kein Wunderkind. „Was zeichnet mich überhaupt aus?“, ist eine berechtigte Frage, sobald es um die erste echte Bewerbung geht. Und so wundert es kaum, dass: „Wie verkaufe ich mich richtig?“, eine der häufigsten Fragen in unseren Beratungsgesprächen ist.

Die Marke „Ich“

Doch muss man selbst zur Ware werden, deren Vorzüge wie in einem Werbespot in Dauerschleife angepriesen werden müssen? Ein Produkt, das sich nur ‚verkaufen‘ lässt, wenn das Gegenüber versteht, warum es besser ist als die Konkurrenz? Mit der besonderen Herausforderung, im Bewerbungsgespräch Produkt und VerkäuferIn zugleich zu sein? Oder zählen auch Werte wie Zurückhaltung und Bescheidenheit im Run auf den gewünschten Job?

Um sich dem Thema ‚Selbstmarketing‘ zu nähern, werfen wir am besten zuerst einen Blick auf die ‚Marke‘. Diese definiert sich rein theoretisch durch die Attribute ‚Alleinstellungsmerkmal‘, ‚Unterscheidbarkeit‘ und ‚Differenzierung von der Konkurrenz‘. Die Kennzeichnung einer Person als Marke bedeutet in diesem Sinne, Qualitätssymbole zu identifizieren, die mich von anderen unterscheiden. Immer wieder hört man in diesem Zusammenhang auch den Begriff ‚USP‘ (‚Unique Selling Proposition‘). In der Verkaufspsychologie und im Marketing bezeichnet man damit jenes Merkmal, durch das sich ein Angebot deutlich von den MitbewerberInnen abhebt. Umgelegt auf die Bewerbung könnte dies heißen: Es geht darum, mich in dem, was ich erlebt und erreicht habe, von den anderen Mitbewerber*innen abzuheben.

Ein beiderseitiges Bewerbungsgespräch

So wichtig es ist, darüber nachzudenken, was einen ausmacht, so sehr kann einen dieser Ansatz auch einschüchtern. Doch statt immer nervöser und unsicherer zu werden, solltest du erst einmal die geeignete Marktnische finden. Das funktioniert sehr gut durch Ausschlusskriterien. Schau zunächst, was du nicht kannst, nicht willst oder wo du einfach nicht hineinpasst, begründe dies und finde so umgekehrt genau jene Bereiche, die du kannst, willst und magst.

Zugleich geht es auf der Suche nach dem passen­ den Job nicht darum, die Wünsche der Arbeitgeber*innen bis zur Selbstaufgabe zu antizipieren. Denn habe ich mich erst einmal so ‚richtig verkauft‘, bleibt am Ende wenig von mir übrig. Schließlich ist das Bewerbungsgespräch kein einseitiges Verkaufsgespräch, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe. Auch der/die HR-Manager*in steht unter den Druck eine*n qualifizierte*n Mitarbeiter*in zu finden, die sowohl ins Team, als auch ins Unternehmen passt. In diesem persönlichen Gespräch möchten beide Personen herausfinden, ob du der oder die Richtige für die Position bist.

Wer bei seiner Bewerbung erfolgreich sein will, muss Gefühle wecken

Und das zeigst du nicht mit dem Zertifikat einer Elite-Uni, sondern durch deine persönliche Geschichte. Statt im Gespräch nur deinen CV nach zuerzählen, nenne zu den Anforderungen des Jobprofils individuelle Beispiele und lasse dabei Bilder im Kopf deines Gegenübers entstehen.

Daher überlege für dich:

  • Was hat mich seit jeher an der Arbeit mit Jugendlichen interessiert?
  • Warum berührt mich Kunst?
  • Wo konnte ich zum ersten Mal meine Service-Orientierung unter Beweis stellen, und warum bin ich bei meinen Freunden immer die ‚Kummer Nummer 1‘?


Marketing in eigener Sache zu betreiben, bedeutet also nicht, das beste Englisch der Welt zu sprechen, oder einen Preis für soziales Engagement vor sich herzutragen. Lass die Superlative in deiner Bewerbung weg. Es geht nicht um ‚Ego-Marketing‘ und ‚sich abheben‘ heißt nicht ‚abgehoben sein‘. Klar könnten andere genauso für den angestrebten Job geeignet sein. Aber die Geschichte, die sie dazu erzählen, ist garantiert eine andere.



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